Unser Frühlingskonzert ist für die Menschen in Langebrück und Umgebung, die Chorgesang mögen, ein fester Termin in Kalender. Neben der Erwartung, die schönen alten und bekannten Frühlingslieder zu hören, gab es in diesem Jahr natürlich auch die Neugier auf die Lieder des für viele noch relativ unbekannten neuen Ensembles im Nicodéchor, den Nicodé Pop Vocals.
Während das Wetter draußen für jeden Geschmack etwas bot, waren sicher einige froh, den Wetterkapriolen entronnen zu sein und im Trockenen Musik zu genießen, die auch viele musikalische Farben bot.
Sprachlich gab es neben den deutschen Frühlingsliedern, englische, französische und norwegische Lieder, sogar das Tanzbein konnte beim mittelalterlichen französischen Trinklied „Tourdion“ geschwungen werden.

Auch eine Uraufführung war dabei das Stück „Das Meer“ vom Namensgeber des Chores: Jean Louis Nicodé. Dieser war hauptsächlich als Dirigent und Komponist für Orchesterwerke tätig. „Das Meer“ ist eines der wenigen Stücke, die er für einen (Männer-)Chor geschrieben hat. Dieses nicht einfache Werk – im Geiste der damaligen Zeit komponiert – wurde von unserem Chorleiter zunächst für einen gemischten Chor umgeschrieben.

Nach langer Probenzeit konnte es nun endlich aufgeführt werden. Auf einer extra für dieses Stück aufgebaute Leinwand schlug passend zur Dramatik der Musik das Meer seine Wellen und offenbarte seine unendliche Weite. Wir können nur mutmaßen, aber vielleicht komponierte Nicodé das Stück ja nach einem Besuch an der Küste, stundenlang auf das Meer blickend, beeindruckt von der Kraft der Natur.
Von den Pop Vocals gab es musikalische Adaptionen beispielsweise von dem Hit „Billy Jean“ von Michael Jackson, „Hit The Road Jack“ von Ray Charles, „We Will Rock You“ von Queen sowie „Alles nur geklaut“ von den Prinzen. Das wohl modernste Lied im Köcher war „Dance monkey“ von Tones an I aus dem Jahr 2019.

Nach einem gemeinsamen letzten Lied „Möge die Straße“ und einem tosenden Schlussapplaus zog es viele Zuschauer von den musikalischen zu den kulinarischen Genüssen unseres Kuchenbasars.

Im Verlauf des Konzertes gab es eine Überraschung für die Fans des Chores: Vitali Aleshkevich – der in den letzten Jahren unsere musikalische Reise prägte – übergab den Staffelstab, in dem Fall den Dirigentenstab, an unsere charmante neue Chorleiterin Liubava Sukhova. Während des Konzerts hat Sie bereits einige Stücke dirigiert und stellte auch ihre stimmliche Qualität mit einem Solostück, begleitet von Vitali auf dem Cello, unter Beweis.


Nicht unerwähnt bleiben darf Lutz Kandler in seiner unnachahmlichen Art, die passsenden Gedichte zum Frühling vorgetragen hat.
Am Schluss gab es strahlende zufriedene Gesichter und etwas stimmmüde Sängerinnen und Sänger – nach 1 Stunde und 38 Minuten Konzert (Rekordlänge für eines unserer Konzerte). Die Gäste gingen mit alten und neuen Ohrwürmern und mit gut gefüllten Bäuchen nach Hause. Es gab glückliche Kinder, die ihre Mütter und Väter auf der Bühne bestaunten; Angehörige, die gesehen haben, dass sich der Aufwand lohnt, wenn die Partnerin oder der Partner jeden Montagabend unterwegs ist. Wie würde unser Chorleiter mit einem Augenzwinkern sagen „Es war viel Gutes dabei“. Das galt auch für die „Chorbäcker“, die wieder einmal viele tolle Leckereien gezaubert haben. Die vielen leeren Kuchenbleche zeigten an, dass es den Gästen schmeckte.

Wir freuen uns auf die nächsten Auftritte und sind gespannt wie es weitergeht. Die Tradition bewahren, aber auch neue Wege gehen, diese Mischung scheint zu stimmen.
Im Anschluß einige Bildimpressionen – fotografiert von Uli:


